1225
In einer Urkunde des Bischofs Bertold von Lübeck wird der Ort Vretup erwähnt, der als ältester
nachweisbarer Name Schlutups gelten mag (Westphal, Schlutup, Seite 2).
1345
Die Wassermühle zu Schlutup (Kornmühle) wird zu Ostern auf 3 Jahre von der Stadt Lübeck für
12 Mark jährlich verpachtet.
1425
Es wird berichtet, dass in Schlutup eine Kapelle steht.
1436
Am 23.4. löst sich der Schlutuper Kirchenbezirk vom St. Jacobi-Kirchspiel; nur sakrale
Amtshandlungen verbleiben noch bei St. Jacobi. Eine jährliche Zahlung von 6 M der Schlutuper
Kirche an das Domkapitel bezeugt die Zugehörigkeit des Schlutuper Sprengels zum Kapitel und
zur Pfarrhoheit des Dombergs.
1446
Die Stadt- und Schlutuper Fischer vollziehen ihre Trennung.
1450
Die Schlutuper Kirchenvorsteher H. Moller und H. Eggherdes erhalten von M. Smede auf
Laaland eine Kirchenglocke zum Pfand für ein Schlutuper Darlehen, "de se scholen bruken to
behoff des godeshuses darsulvest". Eintragung im Niederstadtbuch.
1506
Die Wassermühle wird gemeinsam mit der Dorfschaft von dem Herzoge von Mecklenburg in
Brand gesteckt. Mit Hilfe des Senats werden Gebäude und Mühle noch im gleichen Jahr wieder
aufgebaut.
1567
Für Schlutup werden Fischerbuden in die Wette-Rentenbücher eingetragen.
1607
Gotth. v. Höveln stiftete der Schlutuper Kirche ein Legat aus seinem Ackerhof Marly für Brot
und Wein zum Abendmahl.
1619
Eine Walkmühle für die Tuchmacher wird in der Nähe der Wassermühle Am
Schwarzmühlenteich gebaut, die Benutzung der Mühle wird dem St. Annenklosters überlassen.
1628
Die Schlutuper Kirche erhält 9 Schilling pro Fischerei, gleichbleibend etwa bis 1750. Der Pastor
erhält als Besoldung von der Kirche 10 Schilling.
In diesem Jahr brennt die Küsterei ab.
1629
Im Jahr des Lübecker Friedens wird der in der Schlutuper Ortsgeschichte bedeutende Pastor
Hermann Rodberg hier eingeführt.
1633
Zu Pfingsten wird auf Befehl des Rates den Schlutupern ein für die Heimatgeschichte
hochbedeutsames Dekret auf dem Friedhof verlesen.
Der Pastor Rodberg erhält das Recht, mit einer ganzen Wade zu fischen; (bis 1896 haben alle
Schlutuper Pfarrer dieses Recht ausgeübt).
Die alte Abgabe an die Kirche, das Wadengeld, wird für die Fischer verdoppelt. Viermal im Jahr
müssen je 79 Schilling und umgehend 68 Schilling gezahlt werden für den Pastor und den
Küster. 60 Fischereien entrichten die Abgaben.
Das Hausgeld wird verdoppelt. Viermal im Jahr wirde es von jedem Hausbesitzer für Pastor und
Küster gegeben.
Die täglichen Naturalienabgaben an den Pfarrer und Küster nach dem Fischfang werden neu
festgelegt. Nicht mehr, wie in der alten Rolle bestimmt, soll nur "ein fisch dem Pastor
mitzutheilen" gültig sein, der Fischer soll angemessen geben.
1638
Es werden in diesem Kriegsjahr insgesamt 120 Menschen in Schlutup bestattet, insbesondere
Flüchtlinge aus Mecklenburg.
1643
In diesem Jahr steht laut Wettedekret der Küsterei in Schlutup die Hökereigerechtsame zu.
1651
Die Schlutuper nehmen fortan die Netze und Kähne denjenigen fort, die "wider dieser Stadt
freyheit fischen".
1653
Der Vischer Oldest Eidt wird ins 3. Eidbuch eingetragen. Der Schlutuper Fischerältesteneid steht
im Eyd-Buch S. 41/42.
1704
In der Wassermühle wird statt Getreide nun eine "Pulpa" zur Papierherstellung gemahlen
1750
Wegen der Fahrtiefe der Trave können die englischen Fregattentypen nur auf der Reede ankern.
Traveaufwärts müssen die Schiffe von Dummersdorfern, Herrenwykern, Schlutupern, Siemsern
getreidelt und gehaspelt werden.
1751
Am 15.1. wird eine Fischereiordnung erlassen. Bislang lebte das Schlutuper Fischeramt ohne
schriftliche obrigkeitliche Amtsrolle in Brauch und Gewohnheit der 1585er Fischereiordnung.
Fortan wird das Schlutuper "Amt" ein aus 60 Meistern bestehendes geschlossenes Amt. Die
erbliche Gerechtsame kann verkauft oder verpachtet werden, klebt aber nicht an Grundstücken.
1795
In Schlutup werden 60 Fischer und ebensoviel Arbeitsleute gezählt; in Gothmund-Fischerbuden
arbeiten 22 Fischermeister; die Stadt Lübeck hat 8 Fischer an der Altenfähre, 7 Fischer wohnen
beim Dom.
1797
Die Papiermühle brennt durch Unachtsamkeit ab, wird aber im gleichen Jahr vom Baumeister
Jacob Cowalsky wieder aufgebaut.
1798
Die Walkmühle am Schwarzmühlenteich stellt ihren Betrieb ein (wird 1816 ganz abgebrochen)